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Sony Ericsson P800 Testbericht Aktualisierung
2010-04-02
All in One

Meist wird das Sony Ericsson P800 als ein Handy betrachtet, das auch einige Organizerfunktionen hat. das ist eigentlich ein Irrtum, denn genau so gut könnte man das P800 auch als den Organizer P800 betrachten mit dem man auch telefonieren kann.

Nach dem Ende der Psion-Organizer war lange Zeit der Nokia Communicator das einzige Werkzeug, das EPOC- bzw. Symbian-Fans als ernsthaftes Arbeitswerkzeug nutzen konnten. Bei Geräten mit Tastatur ist das auch weiterhin so. Wer aber am Psion mehr die Stifteingabe als die Tastatur nutzte, der hat mit dem P800 eine Alternative vom Feinsten.
    Im P800 läuft Symbian OS 7.0 mit der sogenannten UIQ-Oberfläche, die im schwedischen Ronneby von der gleichnamigen Symbian-Tochterfirma entwickelt worden ist. Ursprünglich war das Unternehmen eine Ericsson-Tochter. Einer der wesentlichen Vorteile von UIQ ist die Möglichkeit, die Oberfläche weitgehend zu adaptieren. Das geht sogar so weit, dass auch die Display-Auflösung horizontal zwischen 208 und 240 Pixel variiert werden kann. Der Punkteabstand (Dot Pitch) kann im Bereich von 0,19 bis 0,24 liegen.
    Die Organizer-Anwendungen, die sich natürlich auch im P800 finden, umfassen u. a. Kalender samt vCalendar-Unterstützung, Aufgabenplaner, Adressendatenbank mit vCard-Fähigkeit, Notizblock, Sprachaufzeichnung, Taschenrechner, Weltuhr (Heimatstadt, besuchte Stadt, Sommerzeit), Wecker usw. Die Synchronisation mit Outlook ist nicht nur über USB-Kabel - der P800 kommt mit einer Dockingstation - bzw. Infrarot oder Bluetooth sondern via SyncML auch über das Mobilfunknetz möglich. Die übermittlung von vCalender ist auch per MMS, SMS, E-Mail möglich.
    Weil der P800 (als Organizer) auch ein Handy (das P800) ist, bietet er viele Möglichkeiten, die man mit dem Psion nicht hatte. Das Surfen im Internet ist praktisch grenzenlos möglich: HTML 4.01 und HTTP 1.1, HTTPS-Unterstützung über SSL 3.0 und TLS CSS 1, CSS 2, XML 1.0 und XHTML 1.0, Javascript 1.3, 128-Bit-Verschlüsselung und Java-Applets. Als Internet-Browser empfiehlt sich der von Opera, den man für ältere Modelle kostenlos von der Sony Ericsson-Seite herunterladen kann. Auf der mitgelieferten CD ist ebenfalls ein Internetbrowser enthalten und ein E-Mail-Client gehört auch zum Lieferumfang.

Kommunikationswerkzeug
Man erkennt bereits, dass der P800 nicht einfach ein Organizer, sondern ein komplettes Kommunikationswerkzeug ist, dessen Kommunikationsfähigkeiten wir bereits im Handytest im letzten Heft beschrieben haben.
    Der Organizer hat intern 12 Megabyte Speicher, die wie in einem PC verwaltet werden. So lange genug Platz da ist, teilen sich die einzelnen Applikationen ihren Speicher selber ein - bis der Speicher eben voll ist. Erweitert wird der Speicher mit einem Memory Stick Duo. Ein Exemplar mit 16 MB liegt bei. Der Slot für den Stick befindet sich an der Seite unter dem als flache «Spatel» ausgebildeten Eingabestift und ist so geschützt.
    Der Stift ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig weil er eben nicht rund ist. Wir haben uns aber schneller daran gewöhnt als wir erwartet haben. Verloren haben wir ihn auch noch nicht, obwohl in der Schachtel zur Sicherheit gleich drei Ersatzstifte zu finden sind. Gelegentlich wirft man ihn aber ab, wenn man den P800 aus der Dockingstation nimmt.
    Der Stift dient, wie bei allen stiftbasierten Organizern, als Universaleingabewerkzeug, wenngleich der P800 mit dem Jog-Dial eine zweite sehr intuitive Methode der Bedienung anbietet. Für viele ist aber die Texteingabe dabei einer der wichtigsten Punkte und dafür braucht man eben den Stift. Die Handschrifterkennung des P800 erkennt Gross- und Kleinbuchstaben und funktioniert so ähnlich wie das Graffiti von Palm: wenn man einmal weiss, wie die Buchstaben zu schreiben sind, geht es recht flüssig. Erleichtert wird das Lernen dadurch, dass es für die meisten Buchstaben zwischen zwei und vier Möglichkeiten gibt, wie man sie schreibt. Darunter sind auch Möglichkeiten der Gross- und Kleinschreibung und Umlaute und Buchstaben mit Akzent sind möglich.
    Wem der P800 zu sehr wie ein Handy aussieht, dem kann natürlich geholfen werden. Neben der Klappe mit Tastatur gibt es auch eine ohne. Man kann also den P800 wie einen echten Handheld mit eingebautem Telefon nutzen. Man sollte dabei allerdings nicht darauf vergessen, das Gerät im Menü entsprechend umzustellen.
    Das Menü bzw. die Menüs sind eigentlich eine Klasse für sich. Man kann alle seine Anwendungen in Gruppen zusammenfassen, was für die Standardanwendungen bereits werkseitig geschieht. Via Menü kann man dann nur Anwendungen aus dem Bereich «Business» oder «Media» usw. anzeigen lassen, was den Zugriff auf die gewünschte Applikation deutlich beschleunigt. Man kann natürlich auch eigene Gruppen bilden und diese darstellen lassen.

Software
Der P800 kommt zwar mit einer vollen Ladung an Software, zu der neben professionellen Anwendungen auch Spiele, Videos etc. gehören, doch manchmal will man für einen speziellen Zweck eine besondere Software nutzen.
    Dazu ist das Angebot inzwischen beinahe unüberschaubar geworden. Selbst Impfkalender für Kinder gibt es bereits zu kaufen und das schönste daran ist, dass sich die Preise für P800-Programme in sehr moderaten Bereichen bewegen und häufig kaum mehr als zehn Dollar - nach wie vor die Hauptwährung für Online-Käufe im Internet - kosten. Leser unseres Symbian-Newsletters kennen ja schon viele der für den P800 erhältlichen Programme.

Fazit
Wer nach dem Ende von Psion etwa auf Handspring Treo umgestiegen ist, sollte sich, sobald er ein neues Gerät braucht ebenso wie Anwender, die an einen solchen Umstieg denken, den P800 genau ansehen. Er ist zwar nicht wirklich billig, aber unter Berücksichtigung seiner vielen Fähigkeiten und seiner kompletten Ausstattung für alle Anwender, die keine echte Tastatur brauchen, ein beinahe perfektes Gerät - mit Kamera, wie man seit dem letzten James Bond-Film weiss.
fak


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